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geordnet nach den Autorennamen
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K
Kästner, Erich "Drei Männer im Schnee"- Punkte: oooooooooo( 7/10)
gelesen:
April 2004
Fritz Hagedorn ist ein arbeitloser Werbetexter. Fritz
Hagedorn ist ein begabter, arbeitsloser Werbetexter. So gewinnt
er den ersten Preis beim Preisauschreiben der Blitzblank Werke, die im
Besitz von Geheimrat Tobler sind. Der zweite Preis geht an einen gewissen
Herrn Schulze. "Herr Schulze" ist das Pseudonym ebendieses Toblers. So
gehen der arbeitslose Hagedorn und der als armer Mann verkleidete Millionär
Tobler auf eine Reise in die Alpen. Dort entwickelte sich eine abenteurliche
Verwechslungskomödie, bei der beide die gemeinsamen Väter eines Schneemanns mit
Namen Kasimir werden...
Herzerfrischende, leichte
Lesekost. Wirklich was gutes, das garantiert eine ganze Menge
Lächeln ins Gesicht zaubert. Fein gemacht, Herr Käsnter.
Kaminer, Wladimir und Höge, Helmut "Helden des Alltags"- Punkte: oooooooooo( 6/10)
gelesen:
April 2004
Auf jeweils zirka zwei Seiten zeigt Wladimir Kaminir in einer Art Schnappschuss seine Eindrücke von seinem und unserem Alltag. In seinem Blick ist auch noch ein guter Teil russischer Vergangenheit und so erfährt man nicht nur etwas über das Leben in Deutschland heute, sondern auch etwas über das Leben in der Sowjetunion.
Viele interessante, skurille und lustige Einsichten. Aber der Titel "Helden des Alltags" scheint mir unpassend, denn nur selten werden Menschen beschrieben. Alltag dafür umso genauer.
Kästner, Erich "
Das fliegende Klassenzimmer
"
-
Punkte:
oooo
oooooo
(4/10)
gelesen: November 2007
Kurz vor Weihnachten gibt es wieder einmal Zoff zwischen den Schülern des Internats und den Realschülern. Die Jungs um Matze, Johnny und
Martin gewinnen aber den Kampf und können sich nun auf ihr Theaterstück konzentrieren, dass sie zur Weihnachtsfeier aufführen wollen.
Ein Kinderroman. Die Handlung ist durchschaubar, die Figuren ebenfalls. Als Kind hätte mir das sicher gefallen.
Kaminer, Wladimir "
Ich bin kein Berliner
"
-
Punkte:
ooooooo
ooo
(7/10)
gelesen: Frühling 2008
Kaminer ist russischer Einwanderer. Dies schärft seinen Blick für die Seiten Berlins die im Baedecker zu kurz kommen. In kurzen
Kapiteln stellt der Autor sein Berlin vor, gespickt mit eigenen Erlebnissen und satirischen Ansichten. Dank der genauen Adressangaben
am Ende des Buches kann man die Stätten tatsächlich besuchen. Leider war ich schon viel zu lange nicht mehr in Berlin...
Kaminer, Wladimir "
Es gab keinen Sex im Sozialismus
"
-
Punkte:
oooooo
oooo
(6/10)
gelesen: Sommer 2009
Diesmal blickt Kaminer auf seine alte Heimat, die Sowjetunion und das zwanzigste Jahrhundert zurück. Er beschreibt in seine
kurzen Kapiteln Details von der "Musik des letzten Jahrhunderts" bis zu seiner "Armee-Unterhose" und gibt uns so einen
Einblick in den Sozialismus und auch einen satirischen Blick auf unseren Kapitalismus.
Kehlmann, Daniel "
Die Vermessung der Welt
"
-
Punkte:
oooooo
oooo
(6/10)
gelesen: Januar 2006
Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt waren wahrscheinlich die bedeutendsten deutschen Wissenschaftler
des achtzehnten Jahrhunderts. Gauß' Arbeiten in der Mathematik und Astronomie sind Meilensteine; bereits in
seiner Kindheit wurde sein Genie offenbar. Humboldt erfährt eine gute Ausbildung und beschließt nach dem
Tod seiner Mutter Südamerika zu erforschen und zu vermessen. Jahre nach ihren großen Entdeckungen treffen
sich die alten Forscher in Berlin.
Das Leben der beiden Hauptfiguren war so außerordentlich und ereignisreich, dass man eine Geschichte über
sie kaum verhunzen kann. Daniel Kehlmann ist es dennoch beinahe gelungen. Der Plauderton, der völlig ohne
direkte Rede auskommt lässt nichts von der Leidenschaft spüren, die ein Wissenschaftler für sein Gebiet
empfindet. Immerhin werden die Entdeckungen von von Humboldt plastischer beschrieben als die bahnbrechenden
Arbeiten Gauß'. Schade, denn einer der bedeutendsten Mathematiker der Geschichte hat mehr zu bieten, als
Kehlmann hier recherchiert hat.
Den Humor, den der Klappentext anpreist habe ich auch mit einer guten Lupe nicht gefunden.
Kempowski, Walter "
Tadellöser und Wolf
"
-
Punkte:
oooooooooo
(10/10)
gelesen: Oktober 2007
Rostock 1938. Walter lebt mit seiner Familie in Rostock, sein Vater ist Reeder. Die Nazis haben bereits die Macht im Land, doch Walters
Leben ist noch von dem bestimmt, was siebenjährige Jungs in beschäftigt: Kino, Spielen mit Freunden, Ausflüge. Doch in den folgenden Jahren
wird sein Leben immer stärker vom Krieg geprägt. Die Freunde seines Bruders, nur wenig älter als er, werden Soldaten und fallen an der Front,
seine Heimatstadt wird durch Bomben zertrümmert und schließlich wird er mit 15 selbst zum Soldaten.
Ein hervorragendes Buch, dass durch die subjektive Beschreibung der Nazi-Zeit und des zweiten Weltkrieges eine besondere Intensivität
erreicht. Kempowski Stil, er baut eine Collage von Eindrücken, unterstützt dies.
Kempowski, Walter "
Uns gehts ja noch Gold
"
Punkte:
ooooooooo
oo
(8/10)
gelesen: April 2009
Die Geschichte der Familie Kempowski geht dort weiter, wo sie in "Tadellöser und Wolf" endet. Rostock wird von russischen
Soldaten besetzt, es wird geplündert, vergewaltigt und gemordet. Doch irgendwie schafft Walter es, ohne größere Schäden zu
überleben. Sein Bruder Robert und sein Vater sind in Gefangenschaft, die Reederi ist am Boden zerstört. Doch Walter, seine
Mutter und der Großvater Bonsac leben. Die Menschen kämpfen gegen Hunger und Kälte, doch nach und nach wird die Situation almählich besser.
Einige fliehen aus dem russisch besetzten Rostock in den Westen.
Dieses Buch ist die nahtlose Fortsetzung des ersten Bandes. Die Figuren wurden mir schnell vertraut, der Wortwitz ist den Situationen
angemessen und die Erzählweise von Kempowski erzeugt eine ungemein dichte Atmosphäre. Die Ereignisse schienen mir
sehr gut recherchiert, vor allem weil das Buch deutliche autobiographische Züge hat.
Kerr, Philip "
Der Coup
"
-
Punkte:
oooooo
oooo
(6/10)
gelesen: Dezember 2006
Der Besitzer einer New Yorker Sicherheitsfirma plant die spektakulärste Entführung der Geschichte. Er will einundzwanzig der reichsten
Männer der Welt in seine Gewalt bringen und eine Milliarde Dollar Lösegeld verlangen. Bei der Aktion soll kein Tropfen Blut fließen und
die Milliarde ist lediglich ein kleiner Teil seines erhofften Gewinns.
Die Handlung dieses Thrillers ist gut geplant, man erhält einige Hintergrundinformationen zur Finanzwelt und der Autor schreibt Thriller
für Menschen, die die Bild-Zeitung nicht als Beispiel der literarischen Hochkultur verstehen. Im Mittelteil verliert die Geschichte deutlich
an Elan, doch das Ende ist dann wieder besser.
Kerr, Philip "
Der zweite Engel
"
-
Punkte:
oooooo
oooo
(5/10)
gelesen: Februar 2007
Am Ende des einundzwanzigsten Jahrhundert ist der größte Teil der Menschheit von einem tödlichen Virus infiziert worden. Gesundes Blut ist
das kostbarste Material der Welt geworden und die Menschheit ist in zwei Klassen aufgespalten. Die gesunden Reichen schotten sich ab und
lagern gesundes Blut in Hochsicherheitsgebäuden. Dallas ist der Konstrukteur dieser Gebäude und wahrscheinlich der einzige Mensch, der eine
solche Blutbank ausrauben könnte.
Die Geschichte ist nicht überzeugend. Zunächst sorgt ein ganzes Sammelsuriuam von Klischees dafür, dass keine Atmosphäre entsteht. Die
Beweggründe der Hauptfiguren sind nicht überzeugend und die zahlreichen Fußnoten sind größtenteils unnötig. Klar, Philip Kerr schreibt für
Menschen, die einen IQ über 10 haben, aber das rechtfertigt diese unnötige Faktensammlung nicht.
Besser etwas anderes lesen.
Kerr, Philip "
Das Wittgenstein-Programm
"
Punkte:
ooooooo
ooo
(7/10)
gelesen: Dezember 2007
In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft ist es den Kriminologen gelungen, potentielle Serienmörder anhand
einer Unregelmäßigkeit in einer Hirnregion zu erkennen. Ein Großteil der männlichen Bevölkerung wird getestet, die potentiellen
Mörder werden über ihren Risiofaktor aufegklärt, bleiben aber frei, wenn sie bisher nicht straffällig waren. Um eine
soziale Ächtung zu verhindern werden ihre Daten in einem Computerprogramm verschlüsselt gespeichert, sie erhalten als
Codename den Namen eines heraussragenden Mannes der Geschichte. Dem Mann mit dem Decknamen "Wittgenstein" gelingt es,
die Namen der potentiellen Täter zu entschlüsseln, er beginnt damit, sie nach und nach umzubringen. Dies inszeniert er
auch als intellektuellen Wettstreit mit der Polizei.
Wie schon in anderen Büchern von Kerr ist die Grundidee faszinierend, die Ausgestaltung bleibt jedoch hinter
dem Potential zurück, weil sich der Autor in Details verliert. Der Aufbau des Romans, der immer wieder Tagebuchauszüge
des Täters einblendet, ist zwar einerseits interessant, wird aber andererseits zur Bühne einer belehrenden Darstellung
philosophischer Ideen mißbraucht. Dennoch, die Handlung ist spannend, insbesondere die weibliche Kommisarin "Jake" ist interessant.
Kertesz, Imre "Liquidation"
- Punkte: oooooooooo
(5/10) - gelesen: Dezember 2004
Ich kann die Handlung des Buches nicht wirklich zusammenfassen. Im Zentrum der Geschichte steht ein Theaterstück, das ein
Jude, der Ausschwitz überlebt hat, geschrieben hat. Der Autor begeht Selbstmord und lässt das einzige Manuskript vernichten.
Ein befreundeter Lektor begibt sich auf die Suche nach dem Werk und entdeckt die Vergangenheit.
Es fiel mir sehr schwer den roten Faden der Geschichte zu fassen. Kertesz wechselt häufig die
Erzählperspektiven und Stile. Mal ist es die Dialogform eines Theaterstücks, mal erzählt er in der ich-Form,
mal als Beobachter. Für mich waren die Wechsel nicht durch den Inhalt motiviert. Man erahnt ein Geheimnis,
ein unbekanntes Verbrechen, aber die Ahnung bleibt unbeantwortet.
Kirchhoff, Bodo "
Schundroman
"
-
Punkte:
ooooo
ooooo
(5/10)
gelesen: September 2006
Kurz vor der Frankfurter Buchmesse wird der berühmteste Literaturkritiker des Landes (wir denken an Herrn R.-R. aus Frankfurt)
am Flughafen bei einem Unfall getötet. Doch dies ist lediglich der Auftakt zu einer Reihe krimineller Machenschaften, in die Willem
Hold, Auftragskiller aus Manila und ehemals Frankfurter Bub aus dem Ostend, verwickelt wird. Menschen aus der Prominenz des
Literaturzirkusses treten als Täter und Opfer auf.
Zufälligerweise laß ich das Buch kurz vor der Buchmesse. So hatte es einen Reiz, den ich im Juli wahrscheinlich nicht empfunden
hätte. Zu Beginn des Buches hatte ich gehofft, dass es sich um eine deutsche Version von Pulp Fiction handeln könnte, doch die
Geschichte wurde dann doch zu bieder. Die Titelfigur, Willem Hold, ist interessant, doch alle anderen Protagonisten erinnern
an austauschbare role modells. Eher schwach.
Klein, Stefan "
Da Vincis Vermächtnis oder Wie Leonardo die Welt neu erfand
"
-
Punkte:
ooooooooo
o
(9/10)
gelesen: Januar 2010
In jedem Kapitel dieses hervorragenden Buches wird ein Aspekt in da Vincis Werk betrachtet: Kunst, Medizin, Ingenieursarbeiten, Erfindungen, usw.
Der Autor ist vom "Meister" begeistert, schafft es aber dennoch eine kritische Distanz zu wahren. Da Vincis Leistungen werden im
historischen Kontext eingebunden. Besonders lebendig wird das Werk durch die subjektiven Ergänzungen von Stefan Klein, der einige Stationen aus dem
Keben da Vincis besucht hat.
Klein, Stefan "
Alles Zufall
"
-
Punkte:
oooooooo
oo
(8/10)
gelesen: Juli 2010
Als Mathematiker mit Schwerpunkt Wahrscheinlichkeitsrechnung habe ich einen besonderen Zugang zum Phänomen Zufall. Das das
Phänomen komplexer ist als es die Mathematik greifen kann, ist mir nicht nur durch dieses Buch klar geworden, aber Stefan Klein
hat einige für mich neue Aspekte aufgezeigt. Vor allem die Kapitel über die Wirkung des Zufalls in komplexen Systemen haben
mich überzeugt. Es gelingt dem Autor den umgangssprachlich so vage definierten Begriff des Zufalls von unterschiedlichsten
Seiten zu beleuchten, darunter die Evolutionstheorie, die Soziologie und die Physik. Nicht immer ist dabei der rote
Faden zu erkennen, dies ist vielleicht das einzige Manko des Buches.
Klostermann, Chuck "
Nachteulen
"
Punkte:
oooooooooo
(10/10)
gelesen: Juni 2010
Owl, North Dakota, ist eine typische amerikanische Kleinstadt im Nirgendwo der Provinz. Hier kennt jeder jeden, jeder weiß
alles über jeden. In diese Einöde wird die junge Lehrerin Julia versetzt. Hier lebt der pubertierende Mitch und der alte Witwer
Horace. Alle leben den Alltag einer Einöde in der Provinz. Doch dieser Alltag ist ihr Leben. Bis ein Blizzard alles verändert.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich auf dem Land aufgewachsen bin und einen ähnlichen Alltag kennengelernt habe. Vielleicht liegt
es auch daran, dass ich mich in ähnlichen Kleinstädten in Kentucky, Kansas oder Utah umgesehen und nicht unwohl
gefühlt habe: diese Beschreibung des Alltages in der amerikanischen Provinz hat mir sehr gut gefallen. Das überraschende
Ende lässt alles Geschehen unter einem neuen Licht erscheinen, auch das gefällt mir. Mir gefällt einfach dieses Buch.
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