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Cabre, Jaume " Die Stimmen des Flusses " - Punkte: oo oooooooo (2/10) 200 von ca. 650 Seiten gelesen: November 2007
Am 18. Oktober 1944 geschieht in einem kleinen Bergdorf in den Pyrenäen ein grausames Verbrechen. Im Zentrum dieses Verbrechen stehen der Lehrer Oriol Fontelles und die schöne Elisenda Vilabrú. 50 Jahre später wirkt Elisenda auf den Vatikan ein, um die Seligsprechung von Oriol zu erreichen. Doch zeitgleich werden Tagebücher von Oriol gefunden, die das Geschehen 1944 in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Nach dem mir das Buch schon im Frühling 2007 empfohlen wurde und ich bis zum Herbst auf das Erscheinen der deutschen Übersetzung wartete, und es darüber hinaus auf der Buchmesse 2007 (Gastland Katalonien!) gehypt wurde, war ich dann doch sehr enttäuscht. Die verschiedenen Erzählebenen liegen brach nebeneinander und die Handlung plätschert vor sich hin. Ein geheimnisvolles Verbrechen wird angedeutet, aber alles bleibt fragmentarisch. Die Figuren wirken holzschnittartig und spröde.

Calvino, Italo "Herr Palomar" - Punkte:oooooooooo (6/10) - gelesen: Juli 2004
Herr Palomar betrachtet die Welt und macht sich so seine Gedanken. Da Herr Palomar genauer hinschaut als die meisten seiner Zeitgenossen und sich auch noch die Zeit nimmt sich der Welt ohne zu viele fertige Erklärungen zu nähern, sind seine Gedanken Einsichten mit philosophischem Wert. Sei es nun die Welle am Meer, die Zugvögel in Rom oder der Einkauf im Metzgerladen, wenn Herr Palomar beobachtet, entdeckt er überall Wesentliches.
Eine gute Freundin meinte, dass dieses Buch etwas für mich sei. Nachdem ich es gelesen habe, fühle ich mich sehr geschmeichelt. Die Auseinandersetzung der Figur mit der Welt, ihre Schlüsse und Einsichten sind wirklich lesenswert. Nur die kühle Distanziertheit des Autors ist mir befremdlich. Auch Calvino scheint ein Beobachter zu sein, der Herrn Palomar unter dem Mikroskop beobachtet. Wo sind die Emotionen, die Leidenschaft des Entdeckers? Ohne dies sind die Episoden trocken.

Calvino, Italo " Wenn ein Reisender in einer Winternacht " - Punkte: ooooooo ooo (7/10) gelesen: Februar 2008
Die Hauptfigur dieses Buches ist der Leser des Buches, der auch direkt angesprochen wird. Der Leser beginnt das Buch "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" zu lesen und merkt nach wenigen Seiten, dass das Buch einfach abbricht. Der Leser sucht nach einer Fortsetzung der spannenden Handlung und findet stattdessen eine andere Geschichte, die ebenfalls ein Fragment bleibt. Immer mehr wird der Leser selbst zum Mittelpunkt einer Handlung.
Ein tolle Idee, allerdings bleibt alles zu sehr konstruiert. Das Buch ist perfekt geplant und dies spürt man. Der Plot ist auch durchschaubar, man ahnt was gegen Ende des Buches dann tatsächlich geschieht.

Capote, Truman " Die Grasharfe " - Punkte: ooooo ooooo (5/10) gelesen: Mai 2007 Truman Capote
Collin Fenwick wird nach dem Tod seiner Eltern bei seinen beiden Tanten Dolly und Verena aufgenommen. Verena ist eine der wohlhabendsten Frau der Kleinstadt im amerikanischen Süden, Dolly hat den Ruf einer wunderlichen Tante, die in den Wäldern Kräuter sammelt und die daraus gewonnen Essenzen per Inserat verkauft. Als Verena versucht diese Essenz in großem Stil zu vermarkten, kommt es zum Bruch zwischen den alten Damen. Dolly, ihre Freundin Catherine und Collin fliehen und finden Asyl in einem Baumhaus. Verena mobilisiert Pfarrer, Sheriff und Kumpanen, um ihre Schwester zur Vernunft zu bringen.
Das Buch hat einige schöne Motive, wie das Baumhaus als Zufluchtsstätte. Die Handlung geht allerdings nur schleppend voran. Wenn man es noch nicht getan hat, sollte man statt dieses Buches eines von Steinbeck lesen.

Carey, Peter Philip " Liebe - eine Diebesgeschichte " Punkte: oooooooooo (10/10) gelesen: Dezember 2008
Der Maler Michael "Butcher" Boone hat scheinbar gerade den Höhepunkt seiner Karriere in Australien hinter sich. Danach folgte ein steiler Absturz und nun lebt er mit seinem behinderten Bruder in der Provinz. Ein befreundeter Mäzen hat ihn als Hausmeister für seine Ferienwohnung angestellt. Eines Abends taucht eine bildhübsche Blondine auf, deren Schuhwerk nicht zu den Regengüssen der letzten Tage passt. Auch sie ist ein Teil der Kunstszene, ein äußerst gerissener Teil dazu. Das Leben der drei vom Wetter zusammengefegten Personen gleicht nun einer Achterbahnfaht durch die Welt der bildenden Kunst.
Genial erzählt, spannend, mitreißend, eine tolle Sprache, wundervolle Figuren. Abwechselnd wird jeweils ein Kapitel aus Sicht des Malers und dann aus Sicht seine geistig behinderten (aber diese Bezeichnung passt hier besonders wenig) Bruders beschrieben. So entsteht eine ungeheuer lebendige Beschreibung der abenteuerlichen Erlebnisse. Die Figur von "Butcher" Boone, dem Metzger der zum Maler im australischen Niemandsland wird ist unvergleichlich.

Carey, Peter Philip " Mein Leben als Fälschung " Punkte: oooooo oooo (6/10) gelesen: Januar 2009
Die englische Verlegerin Sarah Wode-Douglass bricht mit einem Dichter zu einer Reise nach Malaysia auf. Sie hofft, auf dieser Reise ein Geheimnis aus ihrer Kindheit aufdecken zu können. Durch einen Zufall entdeckt sie in einer kleinen Fahrradwerkstatt in Kuala Lumpur den verdreckten, kranken, australischen Dichter Christopher Chubb. Dieser hat vor vielen Jahren die Literaturwelt brüskiert, indem er den Dichter Bob McCorkle erfunden hat und so einige Kritiker an der Nase herumgeführt hat. Wie Sarah nun erfährt, ist dies erst der Anfang der Geschichte gewesen, denn der erfundene Bob McCorkle entwickelte ein Eigenleben und tyrannisierte seinen Erfinder Chubb. Dies soll auch das Leben von Sarah nachhaltig verändern.
Ich habe beinahe die Hälfte des Buches gebraucht, bis mich die Geschichte packte. Dies liegt auch daran, dass es wirklich lange dauert, bis der Zusammenhang zwischen Chubb und McCorkle enthüllt wird. Danach nimmt die Handlung dann Fahrt auf, das macht das Buch schließlich lesenswert.

Carson, Ben " Begnadete Hände " - Punkte: ooooooooo o (9/10) gelesen: August 2010 Truman Capote
Dr. Ben Carson ist einer der weltweit führenden Neurochirurgen. Er hat maßgeblich an der operativen Trennung verschiedener siamesischer Zwillinge mitgearbeitet. Dieses Buch ist seine Autobiographie. Carson erzählt auf authentische und nachvollziehbare Art, seinen Lebensweg nach. Als Sohn einer alleinerziehenden Mutter aus einem der Ghettos Detroits, leistungsschwach in der Schule , findet er durch Fleiß, Mut und glückliche Entscheidungen seinen Weg, um zu einem der angesehendsten Ärzte der Welt zu werden. Eine wichtige Hilfe war ihm dabei sein christlicher Glaube, der ihm in den privaten und beruflischen Krisen weitergeholfen hat. Auch über diesen Glauben schreibt Carson. Er bleibt dabei jedoch so subjektiv und persönlich, dass seine Bericht nicht missionierend wirken. Ein gutes Buch!

Chandler, Raymond " Die Tote im See " Punkte: ooooooo ooo (7/10) gelesen: November 2008
Der Privatdetektiv Philip Marlowe wird beauftragt die Frau eines reichen Industriellen zu finden, die scheinbar mit ihrem Geliebten verschwunden ist. Marlowe findet den Freund der Frau schnell, dieser gibt jedoch an, die Gesuchte schon seit Wochen nicht mehr gesehen zu haben. Auch die Polizei interessiert sich für Marlowes Ermittlungen und setzt ihn unter Druck, nicht zu tief zu buddeln. Bei seinen weiteren Recherchen findet Marlow eine Frauenleiche in einem einsamen Bergsee, an dem sein Auftraggeber ein Ferienhaus hat.
Eine gute spannende Geschichte, klar erzählt, überzeugend konstruiert. Die Figur des Philip Marlowe faszinierte mich hier aber nicht so, wie die des Sam Spade in den Romanen von Dashiell Hammett. Ein guter Kriminalroman bleibt das Buch aber dennoch.

Chandler, Raymond " Lebwohl, mein Liebling " Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen: August 2009
Zufällig lernt Phillip Marlow den riesigen Moose Malloy kennen, der gerade nach mehreren Jahren Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wurde. Malloy ist auf der Suche nach seiner früheren Liebe Velma und auf dieser Suche tötet er schon auf den ersten Metern einige Nebenfiguren. Marlow wird ungewollt Zeuge dieses Verbrechens. Doch bereits kurze Zeit später erhält er einen anderen Auftrag, der ihn zunächst von Malloy und den Ermittlungen der Polizei ablenkt. Doch der Auftraggeber, den Marlow bei einer Geldübergabe beschützen soll, wird trotz dieses Schutzes ermordet. Marlow steht alleine gegen den Mörder und die Polizei.
Chandlers Phillip Marlow ist eine vielschichtige Figur, die neben ihrer beinahe spröden Härte auch einen emotionalen Tiefgang zeigt. Der Schreibstil ist erstaunlich modern und die Handlung größtenteils spannend. Lediglich die Passage rund um die Suche nach dem Gangsterboss Brunette war etwas langatmig.

Clancy, Tom " Patriot games " - Points: ooooooo ooo (7/10) read: September 2007 Tom Clancy
Jack Ryan, an american history professor and former US Marine, is for a short trip with his family in London. Just by chance he is at the scene of a terrorist act against some very important people. Without much thinking Ryan acts and is able to baffle the attack and even capture one of the terrorist. Ryan himself gets wounded, but he is the man of day and furthermore a national hero. But to the terrorist, an ultra extreme wing of the IRA, Jack Ryan and his family are now more than just american tourist.
The plot of the story is okay, despite there are not too many unexpected twists. The main character, his family and his friends are well described and there is a lot of room for further stories about Jack Ryan. As far as I know, this is the second novel of quite a series. Overall the story is quite american, especially concerning patriotism. Well, in the end it's just for the thrill.

Clancy, Tom " Red rabbit " - Punkte: o ooooooooo (1/10) gelesen: Januar 2008
Ein Agent des KGB möchte zum CIA überlaufen, weil er nicht damit einverstanden ist, dass der russische Geheimdienst ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. plant. Der Agent läuft über, der Papst überlebt, Jack Ryan hilft.
Die Handlung ist extrem langatmig und durchschaubar. Das Buch strotzt vor ekelhaftem amerikanischem Chauvinismus und ich habe mich nur deswegen durch die mehr als 700 Seite gequält, weil ich kein besseres Buch zur Hand hatte. Den einen Punkt gibt es für ein paar neue Einblicke in Jacks Leben. Finger weg von diesem Schinken!

Conrad, Joseph "Spiel des Zufalls" - Punkte: oooooooooo (1 /10) - 110 von 500 Seiten gelesen: Dezember 2004Joseph Conrad
Die Geschichte der Liebe zwischen Flora de Barrel und Kapitän Anthony.
Auf den ersten Seiten entwickelt der Autor eine eigenartige Spannung, die mich das Buch nicht aus den Händen legen ließ. Leider wird dies nicht gehalten. Es passiert nichts in diesem Buch, die Figuren sind zwar deutlich gezeichnet aber sie sind so langweilig wie ein gebrauchter Wischmob. Ob ich Joseph Conrad noch eine weitere Chance geben werde...?

Crichton, Michael " Timeline " Punkte: ooooo ooooo (5/10) gelesen: Februar 2009
Dem amerikanischen Technologie-Konzern ITC ist es gelungen Phänomene aus der Quantenmechanik technisch zu nutzen, es kann Reisen in ein Paralleluniversum organisieren, die wir als eine Zeitreise empfinden. Auf einer Erkundungstour ins Frankreich des 14ten Jahrhunderts geht ein Geschichtsprofessor verloren. Das Unternehmen weiht einige seiner Studenten ein und schickt sie zusammen mit zwei Ex-Marines zu einer Rettungsmission. Im Mittelalter angekommen, werden die beiden Beschützer bereits nach wenigen Minuten von Rittern getötet. Die drei Geschichtsstudenten sind auf sich alleine gestellt. Eine Welt voller Gewalt und Tod fordert ihre Überlebensinstinkte.
Die logischen Ungereimtheiten treten bei dieser Zeitreisegeschichte eher in den Hintergrund (bei genauerer Betrachtung sieht man sie dann aber doch). Die Handlung spielt größtenteils im Mittelalter, einer Zeit über die ich wenig wusste. Hier gibt es für die Protagonisten keine Sekunde der Ruhe, doch immer gelingt es Ihnen gerade so aus der gefährlichen Situation zu entrinnen. Das wirkt sehr unglaubwürdig und liest sich wie die Vorlage für einen Action-Film (den es ja auch zu dem Buch gibt).

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