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Haas, Wolf " Auferstehung der Toten " Punkte: oo oooooooo (2/10) 30 von 150 Seiten gelesen: Dezember 2008
In Zell am See werden die Leichen von zwei Amerikanern bei der morgendlichen Kontrolle in einem Sessellift gefunden. Die Polizei beginnt zu ermitteln, doch aufgeklärt wird der Fall von einem Privatdetektiv.
Die schnodderige Sprache machte das Buch für mich unlesbar. Der Erzähler wirkte auf mich wie ein leicht Angetrunkener in einer österreichischen Eckkneipe. Nix für mich.

Hacke, Axel; Sowa, Michael " Der weisse Neger Wumbaba " Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen: September 2009
Statt
"Der Wald steht still und schweiget,
und aus den Wiesen steiget,
der weiße Nebel wunderbar."
hört ein zitierter Leser von Axel Hackes Kolumne:
"Der Wald steht still und schweiget,
und aus den Wiesen steiget,
der weiße Neger Wumbaba."
Das Buch ist eine Sammlung solcher Verhörer und der Geschichten dazu. Der Autor führt aus, dass viele Liedtexte Anlass zu solchen - teils sehr poetischen - Fehlverständnissen sind. Teilweise sehr lustig.

Hammett, Dashiell " Der Malteser Falke " Punkte: oooooooooo (10/10) gelesen: Oktober 2008 Dashiell Hammett
Sam Spade ist Detektiv in San Francisco. Als die junge, hübsche Klientin Brigid ihn beauftragt ihre Schwester zu finden, ahnt Spade sofort, dass es hier um mehr geht. Tatsächlich ist dies der Auftakt zur Suche nach dem sagenumwobenene Malteser Falken. Die Suche kostet das Leben mehrerer Menschen und auch Spade kommt nicht ohne Schaden davon. Wie Spade bereits zu Beginn ahnt, ist Brigid weitaus durchtriebener als sie sich darstellt.
Ein hervorragendes Buch und einer der besten Kriminalromane die ich bisher gelesen habe. Die Handlung ist von der ersten Seite an spannend, die Hauptfiguren sind plastisch und überzeugend dargestellt und der Schlussdialog zwischen Spade und Brigid ist brilliant. Die Figur von Sam Spade ist faszinierend. Ein Mann, der nicht viele Worte macht, aber doch entscheidendes zu sagen hat. Genial!

Hammett, Dashiell " Rote Ernte " Punkte: oo oooooooo (2/10) 170 von 250 Seiten gelesen: Oktober 2008
Ein Privatdetektiv wird in die Kleinstadt Peaceville (Pissville) beordert, doch sein Mandant wird ermordet, bevor er mit dem Detektiv sprechen kann. Der Detektiv beginnt daraufhin, das korrupte Netzwerk zwischen Kriminellen, Polizei und Unternehmern zu zerstören.
Die Handlung ist etwas wirr und Brutalität tritt unmotiviert und beinahe belanglos auf. Was mich aber am meisten anwiderte war die schreckliche Sprache. Ich hoffe, dass dies nur das Werk des Übersetzers war, der versuchte amerikanischen Slang der 30er in humorvolle Dialoge a la Bud Spencer und Terence Hill der 70er zu übersetzen. Wie auch immer, gruselig!

Hammett, Dashiell " Der dünne Mann " Punkte: ooo ooooooo (3/10) 40 von 230 Seiten gelesen: März 2010
Nick Charles weilt mit seiner Frau in New York. Dort wird er von der Tochter eines früheren Bekannten aufgesucht. Sie möchte, dass Nick ihren Vater sucht. Zunächst hat Nick kein Interesse daran, doch dann wird die Privatsekretärin des Gesuchten ermordet.
Die Handlung dümpelt vor sich hin, eigentlich geht es nur um Drinks und Cocktailparties. Als Lesestoff nicht interessant für mich.

Handke, Peter " Die Angst des Torwarts beim Elfmeter " - Punkte: oo oooooooo (2/10) 30 von 100 Seiten gelesen: Dezember 2005
Bloch wird arbeitslos. Zumindest denkt er es. Aber dies könnte auch ein Irrtum sein, denn Bloch versteht die Welt nicht mehr und zwar im wörtlichen Sinne. Gespräche und Begebenheiten erscheinen ihm unwirklich, inszeniert. Ohne wirklichen Bezug zu seinem Handeln ermordert er die Kassiererin eines Kinos mit der er eine Nacht verbracht hat. Danach begibt er sich auf eine Reise an die Grenze.
Der Plot ist interessant, aber der Autor hat es nicht geschafft mich mit der Handlung zu erreichen. Die Bilder bleiben grau und unscharf, ich kann mich weder in die beschriebene Situation noch in die Hauptfigur einfühlen. Schade.

Harris, Robert " Imperium " Punkte: ooooooo ooo (7/10) gelesen: April 2011 Robert Harris
Rom, etwa 80 v. Christus. Marcus Tullius Cicero ist ein vielversprechender Anwalt. Er träumt jedoch von einer politischen Karriere, mit dem Ziel das höchste Amt der römischen Republik einzunehmen, er will Konsul werden. Für einen homo novus, einen Mann der nicht aus einer bereits erfolgreichen Familie stammt, ein scheinbar unerreichbares Ziel. Als ein Mandant ihn bittet ihn gegen den tyrannischen Provinzherrscher Siziliens zu verteidigen, nimmt Cicero den Fall nur deswegen an, weil er vor Gericht gegen den besten Anwalt Roms antreten wird. Der Sieg würde ihn auf einen Schlag berühmt machen, aber auch dafür sorgen, dass er mächtige Feinde bekommen würde.
Der Klappentext vergleicht den Roman mit Büchern von John Grisham. Das ist nicht ganz falsch, denn auch hier geht es um juristische und politische Tricks und Verschwörungen. Die Handlung ist interessant, vor allem weil sie ein Licht auf eine Hochkultur wirft, die zweitausend Jahre vor unserer Zeit in höchster Blühte stand. So weit ich es nachvollziehen kann, hält Harris sich in allen wesentlichen Punkten an die historisch belegten Fakten. An einigen Punkten verliert sich der Autor aber in Details, die für mich nicht oder nur teilweise nachvollziehbar waren. Das trübte meine Lesefreude.

Harris, Thomas " Hannibal rising " Punkte: oooooo oooo (6/10) gelesen: Frühling 2009 Thomas Harris
Dieses Buch erzählt wie Hannibal Lecter zu einem Mörder wird. In den Wirren des zweiten Weltkrieges lebt Hannibal mit seiner Familie auf Burg Lecter in Osteuropa. Während des Rückzugs der deutschen Truppen von der Ostfront muss die Familie in ein Jagdhaus in den Wäldern fliehen. Hier sterben bis auf Hannibal alle Familienmitglieder. Hannibals Schwester Micha wird auf grausame Weise getötet. Dies traumatisiert den jungen Hannibal Lecter und lässt ihn auf Rache sinnen.
Dieses Buch ist deutlich schwächer als die anderen Romane in denen Hannibal auftaucht. Die Hauptfigur ist nicht deutlich genug beschrieben, die angebotene Ursache für sein krankes Verhalten wirkt nicht überzeugend.

Harrison, Michael John " Licht " Punkte: oooooo oooo (6/10) gelesen: Mai 2010
Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts entdecken zwei englische Physiker Phänomene, die die Realität an sich aufzulösen scheinen. 400 Jahre später macht die Raumpilotin Seria Maú am Rande einer noch unerforschten Zone des Universums eine schier unglaubliche Entdeckung in den Artefakten einer uralten, nicht menschlichen Kultur. Zeitgleich beginnt für den gestrandeteten Raumpiloten Ed Chianese das letzte Abenteuer seines Lebens.
Zugegeben, der Autor hat schon seinen eigenen, nicht uninteressanten Stil. Die drei parallel verlaufenden Handlungsstränge wimmeln von Andeutungen und zunächst unverbundenen Fragmenten. Erst nach und nach werden Zusammenhänge klar. Einige Details bleiben jedoch auch bis zum Ende ungeklärt. Wahrscheinlich war es dieser Stil, der mich durchhalten lies. Die Handlung dümpelt nämlich eher vor sich hin und hält kaum eines ihrer Versprechen. Das Ende ist dann bestenfalls esoterisch, wenn nicht sogar nur kitschig.

Hawke, Ethan " Aschermittwoch " Punkte: ooooooo ooo (7/10) gelesen: August 2009 Ethan Hawke
Jimmy und Christy sind ein Paar, beide Mitte Zwanzig. Sie leben im Staat New York, Jimmy ist Soldat. Für Christy völlig unerwartet beendet er die Beziehung, obwohl er ahnt, dass sie seine große Liebe ist. Bereits Stunden danach bereut er dies und bittet Christy auf einem Busbahnhof, ihn zu heiraten. Jimmy weiss bis dahin noch nicht, dass Christy von ihm schwanger ist. Sie will nach der Trennung zurück nach Texas und lässt sich nun von Jimmy dort hin bringen. Die Reise ist ereignisreich und wird das Leben der beiden dauerhaft verändern.
Puh. Die erste 130 Seiten waren hart. Die Handlung ist zäh. Vielleicht, weil Hawke so intensiv erzählt. Die Kapitel sind abwechselnd jeweils aus der Sicht von Christy und von Jimmy geschrieben, das macht das Lesen etwas leichter. Nach der Hälfte des Buches nimmt die Handlung dann Fahrt auf und das Buch ist insgesamt lesenswert. Sicher keine leichte Kost, denn Liebe, Tod und Trauer erscheinen nicht nur am Rand.

Heidenreich, Elke; Schroeder, Bernd " Rudernde Hunde " - Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen:
Jeweils im Wechsel eine Kurzgeschichte von Elke Heidenreich oder Bernd Schroeder. Anfang und Ende bilden je eine Geschichte mit dem Titel "Rudernde Hunde", die sich schließlich aufeinander beziehen. Die beiden Autoren werfen mit ihren Geschichten ein humorvolles und versöhnliches Licht auf die Fülle des Lebens. Nicht immer gibt es ein Happy End, aber das Lesen des Buches machte mich heiter und bestätigte mich in meiner Überzeugung, dass das Leben wundersam und schön ist. Sehr zu empfehlen ist die Geschichte "Das Geheimnis der chinesischen Wäscherei".

Hein, Jakob " Herr Jensen steigt aus " - Punkte: ooooo ooooo (5/10) gelesen: August 2008
Herr Jensen hat schon vor Jahren sein Studium abgebrochen und verdient seinen Lebensunterhalt als Briefträger. Als die Post im Rahmen einer Umstrukturierung seinen Arbeitsvertrag kündigt, beginnt Herr Jensen damit nichts zu tun. Wie sich heraus stellt, ist dies gar nicht so einfach. Zunächst stört der Fernseher und als dieser aus dem Fenster geflogen ist, stört das Arbeitsamt, das ihn zu einer Weiterbildung "Fit for Gastro" schickt. Doch Herr Jensen besteht all diese Proben und kann sich tatsächlich auf das Nichts-tun konzentrieren.
Eine interessante Sichtweise auf Menschen am Rande der Gesellschaft. Der Protagonist wird nicht als Opfer dargestellt, sondern als Außenseiter der sich bewußt Regeln widersetzt. Dem Inhalt angemessen ist die Erzählart langsam und teilweise schon monoton. Das macht das Lesen nicht leichter, vermittelt aber eine angemessene Stimmung.

Hemingway, Ernest "Der alte Mann und das Meer" - Punkte: oooooooooo(7/10) - gelesen: November 2004
Ernest Hemingway Santiago ist ein alter Fischer in Havannah. Er ist arm und lebt alleine in einer Bretterbude. Ein Junge half ihm beim fischen, doch da Santiago seit über achtig Tagen keinen Fang mehr gemacht hat, haben die Eltern des Jungen ihn auf ein anderes Boot geschickt. So fährt der alte Mann nun also alleine aufs Meer. Und er fährt soweit raus, wie er es noch nie getan hat. Dort beisst ein Fisch an, der größer und stärker ist als alle Fische, die der Mann bisher gefangen hat. Der Kampf fordert beide bis an die Grenze des Überlebens.
Soweit ich das beurteilen kann, ist dies das berühmteste Buch von Hemingway. Ich fand andere allerdings besser und intensiver (Wem die Stunde schlägt, zum Beispiel). Hemingway schafft es in dieser Geschichte das Leben von seiner elementarsten Seite zu zeigen. Das Leben als ein Kampf ums Überleben.

Hemingway, Ernest " Die Stories " - Punkte: ooooo ooooo (5/10) Die Hälfte der Stories gelesen: November 2005
Viele der Geschichten entbehren der dichten Stimmung, die ich an einigen längeren Werken von Hemingway schätze. Einige Geschichten sind sehr gut, inbesondere "Drei Tage Sturm" ist ein wundervolle Entdeckung.

Hensel, Jana "Zonenkinder" - Punkte: oooooooooo (9/10) - gelesen: Juli 2004
Wenn ein Deutscher Mitte der Siebziger (des 20. Jahrhunderts) geboren wurde, ist es für sein Leben entscheidend, ob er in Ost- oder in Westdeutschland geboren wurde. Wuchs er in der DDR auf, so endete seine Kindheit sehr plötzlich im Jahr 1989. Dieses plötzliche Ende, das Vakuum danach und das vielgestaltige Verhältnis zum Westen ist das Thema dieses Buches.
Jana Hensel (geboren 1976 in Leipzig) beschreibt in diesem wichtigen Buch vorrangig nicht das Leben in der DDR, sondern die vielen Veränderungen, die der Mauerfall mit sich brachte. Dabei schwelgt sie nicht in Ostalgie und sie nimmt auch nicht den vermeintlich objektiven Standpunkt eines Historikers ein. Sie ist subjektiv, bleibt bei den Gefühlen und Unsicherheiten. Gerade das macht das Buch für mich so wertvoll. Ich erhalte einen Blick in das Leben von Menschen, mit denen ich vieles teile, deren Lebensweg aber so ganz anders ist. Sie beleuchtet ein Stück Geschichte aus der Sicht derjenigen, die die Geschichte getroffen hat. Beeindruckend!

Herl, Michael " Heimatkunde Frankfurt " Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen: Dezember 2009
Michael Herl ist kein gebürtiger Frankfurter! Vielleicht fällt es ihm deshalb leichter, zu erkennen, was Frankfurt lebens- und liebenswert macht, welche Rolle die Trinkhallen, die Rindswurst und der Apfelwein spielen, wieso die Bänker und Börsianer auch seinen Respekt verdienen. Diese sehr subjektive Beschreibung von Frankfurt und den Frankfurtern ist teils geistreich und zynisch, immer aber interessant und obwohl ich beinahe so lange in Frankfurt lebe wie der Autor, habe ich doch noch Einiges gelernt.

Hesse, Hermann "Der Steppenwolf" - Punkte: oooooooooo ( 10/10) - zum zweiten Mal gelesen: September 2004
Hermann Hesse Harry Haller nennt sich selbst einen Steppenwolf. Zumindest ein Teil seines Charakters ist der des einsamen, unabhängigen, der Bürgerlichkeit entrückten Einzelgängers. Ein anderer Teil fühlt sich vom Leben der braven Bürger angezogen. In diesem Spannungsverhältnis lebt und leidet Harry. Inzwischen beinahe fünfzig Jahre alt, hat Harry die Freude am Leben verloren, scheint seine Erfüllung im Erleiden und Aushalten zu sehen. Schlagartig wird ihm die Sinn- und Wertlosigkeit seines Lebens offenbar und er beschliesst sich mit einem Rasiermesser die Kehle zu durchschneiden. Doch bevor er diesem Drang nachgeben kann trifft er Hermine, ein junges Mädchen das viele seiner tiefsten Gefühle kennt und wiederspiegelt. Hermine zeigt dem Steppenwolf eine andere, lebendige, scheinbar oberflächliche Welt und führt ihn letztendlich in das magische Theater. Nicht alle überleben diesen Theaterbesuch.
Ich denke, ich war siebzehn als ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe. Damals hat es mich sehr beeindruckt. Inzwischen habe ich fast alle Bücher von Hesse gelesen und nun den Steppenwolf erneut. Es unterscheidet sich deutlich von seinen anderen Büchern, scheint mir moderner, dunkler, intensiver und teilweise sogar psychodelisch. Die Geschichte eines Menschen, der sich in einer selbstgewählten Einsamkeit zurechtkommt und doch plötzlich die Entbehrlichkeit seiner Existenz gewahr wird, befasst sich mit tiefsten menschlichen Gefühlen und Bedürfnissen. Das Ende des Buchs ist offen, doch Hesse sagt, dass das Buch einen Ausweg aus dieser Einsamkeit zeigt. Sehr intensiv und ich bin froh, dass ich es nicht in einem November gelesen habe.

Hesse,Hermann " Narziss und Goldmund " Punkte: ooo ooooooo (3/10) gelesen: Frühling 2008
Die Geschichte des Mönches Narziß und des Künstlers Goldmund, die sich im Internat Maibronn treffen und durch eine lebenslange Freundschaft verbunden bleiben.
Ich habe zwei Anläufe gebraucht, umd die 320 Seiten dieses Buches zu lesen und es war teilweise quälend. Der Geschichte fehlt ein Spannungsmoment.

Hesse, Hermann " Siddharta " - Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen:
Siddharte ist zu Beginn des Buches und junger Mann, der bei seinem Vater, einem Brahmanen, in Indien lebt. Siddharta ist auf der Suche nach der Überwindung des Ichs und verlässt seine Heimat gegen den Willen des Vaters. Er lebt bei Asketen, einem Kauffmann und schließlich bei einem Fährmann, bei dem er endlich sein Glück findet.
Hesse schafft es mit einfachen Worten eine Geschichte über eine der Kernfragen des Lebens zu beschreiben. Wer sind wir? Was macht uns aus? Ich kenne mich mit indischer Philosophie und Religion kaum aus, aber ich denke, Hesse hat hier wesentliche Ideen auf nachvollziehbare Weise in eine ergreifende Handlung eingebaut.

Hesse, Hermann "Die Nürnberger Reise" - Punkte: oooooooooo (9/10) - gelesen: Mai 2005
1927 bricht Hermann Hesse zu einer Reise auf, die ihn von seiner Wohnung im Tessin über Tuttlingen und Augsburg bis nach Nürnberg bringt. Hesse reist nicht gerne und so verbindet er den Weg mit zahlreichen Besuchen bei Freunden und Besichtigungen. Er braucht schließlich mehrere Wochen für den Weg zu den Lesungen in Schwaben und in Franken. Seine Reisebeschreibung offenbart viel über Hesse und seine Sicht auf die Welt.
Die meisten der Werke von Hesse habe ich gelesen. Dieser Einblick in das Leben des Autors hat mich allerdings in einigen Punkten erstaunt. Wenn ich das nächste Mal ein Buch von ihm lesen werde, werde ich es sicher mit anderen Augen tun.

Hoffman, Paul " Der Mann, der die Zahlen liebte " Punkte: oooooo oooo (6/10) gelesen: August 2010
Hermann Hesse Schon der deutsche Titel des Buches ist mißglückt. Lautet er im Englischen zumindest noch "The man who only loved numbers", so ist bei der Übersetzung ins Deutsche das entscheidende "only" verloren gegangen. Doch auch der englische Titel beschreibt das Wesentliche im Leben des ungarischen Mathematikers Paul Erdös nicht. Erdös widmete sein Leben vollkommen der Mathematik, dabei blieb er aber nicht bei den Zahlen stehen. Erdös gehört unbestreitbare zu den wichtigsten Mathematikern des zwanzigsten Jahrhunderts. Dies liegt nicht nur an der großen Zahl seiner Veröffentlichungen, sondern auch daran, dass er zahlreiche Kollegen inspiriert und gefördert hat. Erdös betrieb nicht Mathematik, er lebte sie. Gegen Ende seines Lebens schlief er nur wenige Stunden pro Tag, putschte sich mit Kaffee und Tabletten auf, um ständig Mathematik betreiben zu können. Dabei war er ungeheuer kreativ und erfolgreich.
Paul Hoffman hat Glück, dass Erdös ein so genialer, verschrobener und bekannter Zeitgenosse war, über den es zahlreiche Anekdoten gibt. Nur diesen Geschichten verdankt er es, dass sein Buch lesenswert ist. Die Versuche dem mathematischen Gehalt Erdös Arbeit gerecht zu werden scheitern. Die eingeworfenen Abschnitte über Zahlentheorie oder Wahrscheinlichkeitsrechnung bleiben zu sehr an der Oberfläche, eine Darlegung ist sogar falsch. Wer sich nach dem Lesen dieses Buches für die Mathematik Erdös' interessiert, der sollte das hervorragende Buch "Das Buch der Beweise" von Martin Aigner und Günther M. Ziegler lesen, dies entschädigt den Mathematikinteressierten allemal.

Hornby, Nick "Fever pitch" - Punkte: oooooooooo ( 4/10) gelesen: Juni 2004
Arsenal London ist ein englischer Fussballclub. Für Nick Hornby ist er allerdings wesentlich mehr. Seit seiner Kindheit ist er ein Fan des Clubs, und sein Leben ist in wesentlichen Teilen durch diese Anhängerschaft geprägt ist. Er kann keinen Job annehmen, der es ihm unmöglich machen würde die Heimspiele im Stadion zu besuchen, er kann für Spieltage keine anderen Einladungen annehmen, er kann wegen Arsenal nicht mit dem rauchen aufhören, kurzum er hat seine Seele verschrieben.
Das Buch hat keine durchgehende Handlung, es werden verschiedene Aspekte in Episoden dargestellt. Dieser fehlende Handlungsstrang ist ein Manko, man braucht Ausdauer und Geduld um die Welt des Autoren kennenzulernen. Mein fehlendes Wissen über die englische Fussballszene der siebziger und achtziger machte es manchmal schwierig dem Inhalt zu folgen. Fever Pitch gestattet einige neue Einblicke in das Phänomen Fussball und war für mich eine gute Einstimmung auf die Europameisterschaft 2004. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich es wahrscheinlich nicht zuende gelesen.

Hornby, Nick " A long way down " - Points: oooooo oooo (6/10) read: September 2008
London, new years eve. Martin Sharpe, a former TV host, climbs on top of a house to end his life. After having sex with a 15 year old and getting caught his professional and family life has ceased to exist. But Martins plan to jump down fails as there are three other people with the very idea. Jess, a teenage girl who lost her boyfriend, JJ, a american pizza delivery boy, who lost his girlfriend and his band, and Maureen, a mother of a disabled boy, who has nothing left that she can lose. The four of them decide not to jump on new years eve, and this is the beginning of small changes in their life.
The first twenty pages are some of the funniest I ever read. After this the story slows down, gets a bit boring, but the end is good enough to carry on. Hornby give some answers that are ambigous enough to fit to live. A good book with some poor parts.

Hornby, Nick " High fidelity " Punkte: oo oooooooo (2/10) 20 Seiten von ... gelesen: März 2009
Ich kannte das Theaterstück und ich liebe den Film. Das Buch aber erreichte mich nicht zu dem Zeitpunkt, da ich es lesen wollte.

Hosseini, Khaled " Drachenläufer " - Punkte: keine Bewertung gelesen: 130 von ca. 500 Seiten, Juni 2007
Diese Geschichte eines Verrates zwischen zwei Kindern in Afghanistan passte zu dem Zeitpunkt als ich das Buch lesen wollte nicht zu mir.

Hustvedt, Siri " Was ich liebte " Punkte: oooooooooo (10/10) gelesen: August 2008
Siri Hustvedt Der Erzähler Leo lernt den Künstler Bill Wechsler kennen bevor dieser erfolgreich wird. Doch schon in den ersten Sekunden spürt Leo, dass Bill einer der seltenen Menschen ist, die wahre Größe haben. Zwischen Bill und Leo entsteht schnell eine Freundschaft, die das Leben beider verändern wird. Beide Männer heiraten, und werden kurz hintereinander Väter von jeweils einem Sohn. Die beiden Familien leben in New York zusammen, verbringen ihre Sommerurlaube miteinander und tauschen sich auch intensiv über ihre Arbeit aus. An einem Sommertag ereignet sich ein schreckliches Unglück, dass die Leben der Hauptfiguren nachhaltig verändern wird.
Von der ersten Seite an ist das Buch packend. Der Autorin gelang es sofort mich in den Sog der Handlung zu ziehen. Die Atmospäre ist dicht, die Figuren sind spürbar und wirken absolut überzeugend. Im Zentrum des Buches stehen Freundschaft, Liebe und Verlust. Keine leichte Kost, aber ein ganz besonderes Buch.

Hustvedt, Siri " Die unsichtbare Frau " Punkte: ooooooooo o (9/10) gelesen: Januar 2010
Iris studiert Literatur in New York. Sie ist hübsch und intelligent aber auch unsicher und leicht beeinflussbar. Immer wieder lernt sie Männer kennen, die sie manipulieren. Sicherheit findet sie in nächtlichen Eskapaden, die sie in einem geliehenen Herrenanzug macht. Doch diese Ausbrüche werden mehr und mehr zur Sucht.
Wieder einmal erzählt Hustvedt ungeheuer dicht. Die bedrohlischen Situationen sind für den Leser spürbar, die Verzweiflung der Hauptfigur mehr als nachvollziehbar. Sehr gut!

Hustvedt, Siri " Die Leiden eines Amerikaners " Punkte: oooooooo oo (8/10) gelesen: März 2009
Erik Davidsen ist Psychiater in New York. Sein Vater ist vor wenigen Wochen gestorben, seine Frau hat ihn verlassen und seine Schwester Inga kämpft noch immer mit der Trauer um ihren verstorbenen Mann. Sein Leben wird erst dann wieder heller, als die junge, hübsche Miranda mit ihrer lebhaften Tochter als Untermieter einziehen. Erik fühlt sich sehr zu Miranda hingezogen, doch sie scheint ein dunkles Geheimnis zu haben. Auch sein Vater hatte offenbar mehr Geheimnisse in seinem Leben, als David und seiner Schwester klar war.
Die ersten 150 Seiten des Buches haben mich wieder einmal so gefesselt, dass ich mehrmals das Gefühl hatte, in die Handlung hineinzutauchen. Danach wird die Geschichte leider etwas träge und schleppt sich voran. Insgesamt aber ein gute Buch.

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