Lassie, die Wunderheidschnucke
- Ein Drama -
Idee: Rodgau Monotones ------- Bearbeitung: mightymueller
Die Idee
Es handelt sich um ein Hörspiel! Die atemberaubende Handlung wird von einem Erzähler beschrieben, dessen Stimme sich gegen Ende der Handlung vor Spannung zu überschlagen scheint (wobei das Publikum trotzdem jedes einzelne Wort versteht). Jedesmal, wenn eine der fett gedruckten Figuren erwähnt wird, sagt diese ihren Text, bevor der Erzähler fortfährt. Die Gleise haben keine Text, Gleise können nicht sprechen.
Man kann das Drama ein zweites Mal aufführen, wobei bei der zweiten Aufführung alle Rollen, außer der des Erzählers, von Zuschauern (nicht notwendigerweise Freiwilligen) besetzt werden. Große, dicke Männer eignen sich hervorragend für die Rolle von Klein-Annie!
Die Figuren und ihre Aktionen
Die Mutter ruft: ``Annie, essen kommen!''
Klein-Annie trällert in kindlichem Singsang: ``Lala,
lala.''
Der Schaffner stöhnt: ``Mein Gott, das arme Kind!''
Der Zug (lautmalerisch): ``Tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch-tsch''
Die Gleise (mindestens zwei Darsteller) gehen zweimal
gleichzeitig in die Hocke.
Lassie blökt: ``Möööööh!''
Die Geschichte
Hochverehrtes Publikum! Auch heute werden Sie wieder Zeuge sein, wenn Lassie, die Wunderheidschnucke, eines Ihrer nervenzerreisenden Abenteuer besteht...
Ein fröhlicher, friedvoller Frühlingstag. Der Duft der lieblichen Blumen durchströmt die Luft, die Vögel singen unverzagt ihre liebreizende Melodei und Klein-Annie spielt eines ihrer unschuldigen Spiele auf den Gleisen, wie sie es so oft in dieser beschaulichen Zeit tut.
Es ist Mittagszeit. Ein schmackhaftes Mahl wurde bereitet und die Mutter ruft Klein-Annie auf jene von Liebe durchströmte Art, wie nur Mütter, die ihre Tochter zum Mittagessen rufen, es tun können. Doch die in ihr anmutiges Spiel vertiefte Klein-Annie hört nicht den süßen Ruf der Mutter. Das Unglück nimmt seinen Lauf!
Aus der Ferne naht jener Zug, der seine tonnenschwere Last aus Stahl, Kohle und Teer mit unerschütterlicher Kraft jeden Mittag über ebendie Gleise befördert, auf denen Klein-Annie in ihr unschuldiges Spiel vertieft ist. Wird sie die Gefahr rechtzeitig bemerken oder wird das feuerspeiende Ungetüm ihren zarten Körper ohne Gnade zerschmettern?
Der Ruf der Mutter nach Ihrer einzigen Tochter Klein-Annie wird sorgenvoller, doch Klein-Annie ist zu weit entfernt um sie zu hören. Auch den heranrasenden Zug, der sich schon deutlich dem Kinde genähert hat, nimmt sie nicht wahr. Jetzt hat auch der Schaffner das Kind auf den Gleisen gesehen. Er erkennt sofort die Gefahr für Klein-Annie. Der Schock lähmt ihn.
Unaufhörlich rast der Zug auf Klein-Annie zu, die noch immer von ihrer Mutter zum Essen gerufen wird. Die Gleise scheinen sich unter der Spannung der Situation zu verbiegen. Voller Panik schreit der Schaffner. Der Ruf der Mutter wird lauter. Der Zug donnert erbarmunglos auf Klein-Annie, die nichts von alledem bemerkt, heran.
Lassie, die Wunderheidschnucke, die auf einer nahegelegenen Weide grast, erkennt die Gefahr. Sie überwindet den Zaun ihrer Weide und läuft entlang der Gleise zu Klein-Annie. Unter Aufbietung aller körperlichen Reserven beschleunigt sie ihren massigen Körper, um Klein-Annie vor dem schrecklichen Zug zu retten. Nur noch wenige Sekunden, bis der Zug Klein-Annie auf den Gleisen zerquetschen wird. Wird Lassie rechtzeitig kommen? Die Mutter ruft voller Sorge. Die Gleise vibrieren unter der Macht des heranrasenden Zuges.
Der Schaffner will die Notbremse ziehen, doch sie versagt. Die Mutter ruft so laut sie kann. Klein-Annie erkennt die Gefahr. Sie will fliehen, stolpert und stürzt auf die Gleise! Der Schaffner verliert den Verstand! Die Mutter schreit! Doch da! Lassie zerrt Klein-Annie von den Gleisen. Der Zug rauscht nur wenige Zentimeter an ihnen vorbei.
Klein-Annie lebt! Wieder einmal hat Lassie, die Wunderheidschnucke in heldenhaftem Einsatz das Leben eines Unschuldigen gerettet.
Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, beim nächsten Abenteuer von Lassie, der Wunderheidschnucke!
Den Text gibt es hier als
gezipte Postscript-Datei.
Der Kabarettist Marco Laufenberg führt eine Version in seinem
Programm auf. Hier
gibt es das mp3 von seiner Homepage.
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