Marienstatt
Wie
ich bereits erwähnte hatte die Kirche sehr große Probleme den
Westerwald zu missionieren. Es wäre vielleicht übertrieben zu
sagen, daß sie kläglich scheiterte, denn es gibt ein
friedvolles Nebeneinander der brachialen, trinksüchtigen
Kultur der Eingeborenen und der Glaubenslehre der großen
Kirchen. Ich meine damit, daß die Pfarrer und Priester
allenfalls in sehr schlimmen Notzeiten verspeist werden.
Einer der wenigen Orte im Wald, an dem der Prozentsatz von Menschen, die lesen und schreiben können, höher ist als der Anteil der Menschen, die Wildscheine mit der bloßen Hand erlegen, ist die Zisterzienserabtei Marienstatt. (Ich habe nicht gesagt, daß die dort lebenden Patres keine Wildschweine fangen - nur zitieren sie Ovids Metamorphosen bei der Jagd.)
Der Orden der Zisterzienser, der einige wenige in die Einöde des Westerwaldes geschickt hat, um die Wilden zu missionieren (dies geschah im Frühjar des Jahres 1984), hat diese wagemutigen Männer auch damit beauftragt das Schulwesen in dieser Wildnis einzuführen. Sie gründeten daraufhin ein "Gymnasium". Da es wenig gibt, das den humanistischen Idealen ferner ist, als die Kultur des Westerwaldes, unterscheidet sich diese Schule und deren Schüler in mehr als einer Hinsicht von dem was man von einer Institution erwartet, die die Berechtigung zum Besuch einer Hochschule vergibt.
Ich verweise hier auch auf die sehr gelungen Homepage des Abijahrganges 1994 verweisen, auf der es unter anderem eine Pinnwand gibt, auf der sich ehemalige Marienstätter mitteilen, wann und wo sie sich treffen um den alten Zeiten mit gar märchenhaften Mengen an Hachenburger Pils zu gedenken.
Wunderschöne Fotos, die all das hier gesagte belegen, gibt es hier.
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